Dank der Hütte der Bürgergemeinde konnten wir uns trotz Regenprognose zu unserem Kräuterspaziergang durchs Hudelmoos treffen. 6 Schülerinnen und ihre Lehrerin trafen pünktlich um 13:30 auf dem PP ein, um sich dem Abenteuer zu Wildkräuter zu stellen.
Das Hudelmoos als Naturschutzgebiet war für das Sammeln tabu, dennoch fanden wir einige spannende Pflanzen zum Betrachten. Zuerst suchten wir aber Wildkräuter, die schon bekannt waren, denn ein Leitsatz heisst, «Sammeln, was bekannt ist». Efeu, Storchenschnabel, Holunderblüten, Himbeer, Brombeere und Walderbeeren, Brennnessel, Löwenzahn und Tannenschössli gehörten zu diesen bekannten Pflanzen. Dabei konnten auch schon erste Sammelhinweise gegeben werden, zum Beispiel von nicht so bekömmlichen Pflanzen wie dem Efeu oder geschützten Pflanzen wie den Tannenschössli. Stochenschnabel in Öl mazeriert kann für Heilsalben verwendet werden, die vorallem bei Juckreiz sehr hilfreich sein können oder den verschiedenen Beeren können nicht nur die Blüten, sondern auch die Blätter bei Erkrankungen der Atemwege als Tee aufgegossen werden. Löwenzahn hilft als Bitterpflanze mit Blatt und Wurzel bei Magenbeschwerden, die Blätter schmecken wunderbar in einem Salat und mit den Blüten lässt sich Sirup oder Honig zubereiten, der bei Erkältungskrankheiten sehr wirksam ist. Die Brennnessel ist der Jungbrunnen schlechthin. Sie ist reich an Vitamin C und A, enthält Kalium, Eisen, Kieselsäure und wertvolle pflanzliche Eiweissen. Auch gut 70 Insektenarten leben von der Brennnessel und könnten ohne sie gar nicht überleben.
Auf dem Streifzug durch das Hudelmoos konnten wir weitere Pflanzen entdecken, wie das Knabenkraut, das bittere Kreuzblümchen, wilde Iris oder die Sumpfdotterblume, alle nicht für die Wildkräuterküche geeignet, aber wunderschön anzuschauen.
Anschliessend an das Naturschutzgebiet konnten die Schülerinnen dann endlich mit dem Sammeln beginnen. Rotklee, Gänseblümchen, Schafgarbe, Löwenzahn, Breit- und Spitzwegerich, Holunderblüten, die Papiersäckchen füllten sich.
Zurück in der Bürgerhütte gings gleich ans schneiden der Kräuter, damit am Lagerfeuer Schlangenbrot gebacken werden konnten, eine salzige und eine süsse Quarksauce zum dippen von Brot, Gemüse und Thurgauer Erdbeeren. Ein Glas Wildkräutersalz und ein Blütensirup im Ansatz waren zwei Präsente, die die Schülerinnen mit nach St.Gallen nehmen durften.
Für mich ein rundum gelungener Anlass mit interessierten Schülerinnen, die sich hoffenlich noch lange darin erinnern werden.