... ungeahnte Wirkungen tropischer Nutzpflanzen", so heisst die Fokusausstellung im Tropenhaus Wolhusen, die noch bis zum 21. Dezember zu besichtigen ist.
Als Kräuterkundige wissen wir, dass nicht nur in unseren Breitengraden Heilpflanzen heimisch sind und die Menschen ihre Wirkkraft zu nutzen wissen. Auf der ganzen Welt gibt es interessierte Menschen, die gerne in der Natur Hilfe suchen. Deshalb waren wir sehr gespannt, was wir im Tropenhaus vorfinden würden.
Wir wurden nicht enttäuscht. 15 verschiedene Pflanzen werden den Besuchern an verschiedenen Orten vorgestellt. Einige davon wie Koriander, Ingwer, Zimt, Teebaum, Chili, Aloe, Zitronengras sind uns nicht unbekannt als Würz- oder Heilpflanzen. An Infotafeln erfährt der Besucher genaueres zur Botanik und Geschichte der Pflanze, aber auch ihren Einsatz als Arzneipflanze.
Andere Kräuter sind bei uns vielleicht eher nicht so bekannt und so natürlich auch ihre Heilwirkung.
Kardomom wirkt hustenlösend und auch krebsvorbeugend kann im Begleitheft bei bekannten und ungeahnten Wirkungen nachgelesen werden.
Oder das immer bekannter werdende Kraut der Unsterblichkeit wirkt als Tee zubereitet einerseits herzstärkend aber auch gewichtsreduzierend. Nach der Legende werde man bei regelmässigem Genuss weit über 100 Jahre alt.
Dass es eine Stachelannone gibt, war schon eine Überraschung, dass aber das Fruchtfleisch bakterien- und die Blätter wurmabtötend und die Frucht sogar tumorhemmend wirken könne, ist sicherlich auch für die Naturheilkunde eine Grundlage zur Krebsbekämpfung.
Und was wir als Exoten einstufen, ist in Europa aber doch nicht so unbekannt, wie man denken würde. Schon Hildegard von Bingen kannte Pflanzen wie Galgant und ihre Wirkung und empfahl sie z.B. bei "Bauchgrimmen oder starkem Mundgerucht".
Natürlich darf auch die Papaya nicht fehlen, ist sie doch nicht nur in der Ausstellung als Arzneipflanze gekennzeichnet, sonder schon fast das Markenzeichen des Tropenhauses. Papaya soll nicht nur bei Verdauungsproblemen helfen, dank ihres hohen Vitamin-C-Gehaltes ist sie in den Anbauländern auch eine beliebte Frucht um das Immunsystem zu fördern.
Im Tropenhaus finden sich verschiedene Arten von Papaya, einige so gross wie ein Fussball - eine währschafte Mahlzeit, die dem Satz, dass Heilmittel auch Nahrungsmittel sein sollen sichherlich Rechnung trägt.
